Anwendbarkeit und Grenzen des Verfahrens
Der entscheidende Vorteil der Mammographie ist ihre Fähigkeit, Mikroverkalkungen entdecken zu können, die bei entsprechender Anordnung und Einzelform einziger Hinweis auf ein noch nicht tastbares Frühkarzinom oder ein Vorstadium sind. Diese Fähigkeit besteht unabhängig vom Brusttyp, also auch in „mastopathischem“ und mammographisch sehr dichtem Brustgewebe.
Die Überlebenschancen bei derart früh erkanntem Brustkrebs und insbesondere bei früh erkannten Vorstadien sind sehr gut. Einschränkend ist aber zu sagen, dass nur etwa 50 % der Vorstadien und 30 % der Brustkrebse Mikroverkalkungen enthalten.
Mit zunehmender Röntgendichte der Brust steigt das Risiko, dass bisweilen auch größere Herde oder diffus wachsende Karzinome in mammographisch dichtem („mastopathischem“) Gewebe verborgen bleiben können.
Die Grenzen der Mammographie liegen darin, dass sie nicht jeden Brustkrebs erkennen kann. Tatsächlich gibt es tastbare Brustkrebse, die mammographisch nicht oder kaum erkennbar sind. Außerdem können sogenannte Intervallkarzinome (also Brustkrebs, der im Zeitraum zwischen zwei Mammographien entsteht) manchmal nicht im Frühstadium erkannt werden. Ein weiteres Problem ist, dass die Mammographie auch zu falschem Alarm führen kann. Auch in internationalen Screeningprogrammen fallen auf einen entdeckten Brustkrebs drei bis zehn auffällige, tatsächlich aber gutartige Befunde. Dies führt bei den betroffenen Frauen natürlich zu seelischen Belastungen in der für sie ungewissen Zeit der genaueren Abklärung von Auffälligkeiten.