Nierenszintigraphie

Die Nieren reinigen das Blut von „Abfallstoffen“ des menschlichen Stoffwechsels. Störungen dieser Funktion können frühzeitig mit der Nierenszintigraphie dargestellt werden. Man unterscheidet zwischen der statischen Nierenszintigraphie und der Nierenfunktionsszintigraphie. Die statische Nierenszintigraphie stellt eigentlich nur eine Momentanaufnahme des Nierenstoffwechsels dar und diente lange Zeit dazu, die Anatomie der Niere zu erfassen. Heutzutage ist die statische Nierenszintigraphie weitgehend durch andere Methoden abgelöst. Die Nierenfunktionsszintigraphie, auch Nierenclearance-Untersuchung genannt, hat jedoch weiterhin ihren wichtigen Status in der nuklearmedizinischen Diagnostik erhalten. Grundsätzlich ermöglicht die Methode die genaue quantitative Erfassung der Leistung beider Nieren sowie die Berechnung des Funktionsanteils jeder einzelnen Niere.

Die bei der Nierenfunktionsszintigraphie verwendeten radioaktiv markierten Substanzen werden exklusiv von den Nieren ausgeschieden. Sie unterscheidet als einzige Untersuchung den seitengetrennten Funktionsanteil von rechter und linker Niere. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn vor Operationen entschieden wird, ob eine funktionseingeschränkte Niere entfernt werden muss oder erhalten werden kann. Daneben lassen sich Harnabflussstörungen nachweisen, ein Rückfluss des Harns in die Nieren oder Schädigungen des Nierengewebes.

Ein Vorteil der Methode ist die geringe Strahlenbelastung, die deutlich unter der einer Röntgenuntersuchung der Nieren mit Kontrastmittel liegt. Die Methode kann z.B. auch eingesetzt werden, um einen durch die Nieren bedingten Bluthochdruck festzustellen respektive auszuschließen.

Vorbereitung und Ablauf der Nierenfunktionsszintigraphie
Vor Beginn der Untersuchung müssen die Patienten die Blase vollständig entleeren. Danach sollte ausreichend getrunken werden, etwa eine Flasche Wasser. Erst jetzt kann die Injektion mit dem Radiopharmakon erfolgen. Die Untersuchung findet im Liegen statt und dauert ungefähr 20 Minuten.