Einsatzgebiete der Computertomographie (CT)

Die Computertomographie wird häufig das „Arbeitspferd der Radiologie“ genannt. Sie ist besonders geeignet zur Diagnostik des Gehirns, des Skeletts und bestimmter innerer Organe (z.B. Leber, Milz). Mit Kontrastmittelgabe lassen sich sehr gut die großen Gefäße (Aorta) darstellen. Mehrzeilen- Spiral-CT Untersuchungen eignen sich zur Früherkennung von Lungentumoren oder Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen. Diese Technik erlaubt die komplette Aufnahme der Bilddaten während einer einzigen Atemanhaltephase.

Als schnelle und umfangreiche Untersuchung ist die CT auch besonders für die Traumamedizin für Unfallopfer oder für die Untersuchung Schwerkranker geeignet. Geringe Bewegungen z.B. von unruhigen Patienten machen weniger Probleme als in der Magnetresonanztomographie (MRT).

Im folgenden werden die häufigsten Einsatzgebiete der Computertomographie kurz vorgestellt. Falls Sie für eine spezielle medizinische Problemstellung erwägen, eine Computertomographie durchführen zu lassen, können Sie auch Informationen im Bereich Diagnoseverfahren der Wahl einholen.

Blutgefäße (CTA)
Die Spiral-CT’s können zum Nachweis von schwerwiegenden Gefäßveränderungen als CT-Angi¬ographie (CTA) eingesetzt werden. Die dreidimensionale Darstellung beispielsweise der Herzkranzgefäße (und eventuell vorhandener Bypässe) erlaubt es, Engstellen bzw. einen möglichen Verschluss nachzuweisen und das auf für den Patienten schonende Weise.

Lungen- und Abdomendiagnostik (Innere Organe)
CT bleibt die optimale Untersuchung für viele klinische Probleme in der Lunge und Abdomen unabhängig vom Strahlenrisiko. Durch die schnellen Aufnahmetechnik können in einer Atemanhaltephase optimale Aufnahmen gemacht werden.

Kopfdiagnostik
CT wird unverändert sehr häufig bei allen Frage¬stellungen der Schädel-Hirn-Diagnostik eingesetzt. In der Unfalldiagnostik ist CT ein wichtiges Verfahren zur Feststellung eines Schlaganfalls oder in der Erstdiagnostik bei verunfallten Patienten (Traumadiagnostik).

Tumordiagnostik
CT ist eine etablierte und relativ einfache Methode, um bei tumorösen Erkrankungen eine Einstufung (Staging) der Bösartikeit des Tumors durchzuführen. Die Computertomographie ist besonders gut  präoperativ (im Vorfeld einer Operation) für die Operationsplanung von Tumoren als auch postoperativ (nach einer Operation) zur Abschätzung von Komplikationen einzu¬setzen.

Interventionelle Radiologie
CT ist im Rahmen von interventionellen radiologischen Eingriffen wichtig (z.B. im Rahmen einer bildgesteuerten Rückenschmerztherapie) siehe auch interventionelle Radiologie

Virtuelle Koloskopie
Unter Coloscopy oder auch Koloskopie versteht man die Untersuchung des Dickdarms mittels eines Endoskops, die sogenannte Darmspiegelung. Heutzutage kann man nun auch ohne den direkten Eingriff in den Körper Aufnahmen der inneren Darmwand erzeugen. Hierbei werden keine Instrumente eingeführt. Wie schon bei der konventionellen Koloskopie muss der Patient am Vortag eine Darmreinigung sorgfältig durchführen. Am Untersuchungstag wird der Darm mit Luft gefüllt. Es werden in einer Atemanhaltephase Schnittbilder des gesamten Bauchraumes erzeugt mit einem Multislice–CT oder in mehreren Atemanhaltephasen mit einem Magnetresonanztomographen erzeugt. Die Aufnahmezeiten liegen beim MRT zwischen 10 und 20 Minuten, beim Multislice-CT (MSCT) nur etwa bei 1 Minuten. Die Umwandlung in die 3 D – Darstellung des Darmes erfolgt dann über einen schnellen Computer. Die virtuelle Koloskopie dient der Früherkennung von Darmkrebs und der Diagnostik von Darmerkrankungen und –geschwüren.

Virtuelle Bronchoskopie
Bei der virtuellen Bronchoskopie werden in mehreren Atemanhaltephasen zweidimensionale Schnittbilder des Brustbereiches und der Lunge aufgenommen. In der Nachbearbeitung am Computer unterscheidet sich die Methode nicht von der virtuellen Koloskopie. Der Arzt sieht die Atemwege am Monitor seines Computers genau vor sich und kann virtuell durch sie hindurchnavigieren. Diese Untersuchung liefert genaue Befunde zur Früherkennung von Bronchialtumoren (siehe auch Früherkennung Raucher Check-up). Aber auch entzündliche Atemwegserkrankungen können entdeckt werden.

Therapie mit Hilfe der Computertomographie
Die Methoden der interventionellen Radiologie sind sehr vielseitig und entwickeln sich ständig weiter. Auch die Schnittbildverfahren werden hier vermehrt eingesetzt. Beispielsweise bei der bildgesteuerten Rückenschmerztherapie und Punktionen (siehe auch Radiologische Therapie).

Zur Vorbereitung einer Strahlentherapie mit dem Linearbeschleuniger werden häufig mit einem Computertomographen Simulationsaufnahmen durchgeführt. Diese dienen dazu den Tumor im umliegenden, gesunden Gewebe zu lokalisieren. Später werden die digitalen Bilddaten in einem sog. Simulationsprogramm verarbeitet. So kann die Bestrahlung optimal vorbereitet werden.